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Wirksam das Immunsystem stärken

T-Helfer-ZelleEine T-Helferzelle 17.06.2016 | Infekte tragen erheblich zum Altern bei. Viren, Pilze und Bakterien greifen nicht nur direkt das Gewebe an mit der Gefahr irreparabler Schäden, sondern führen zu einer akuten Entzündungsreaktion. Diese Immunantwort richtet sich teilweise wahllos sowohl gegen die Fremdkörper als auch alterungsfördernd gegen den eigenen Körper. So schütten manche Immunzellen toxische Proteine in Nähe von Eindring­lingen aus,[1] und es entsteht erhöhter oxidativer Stress am Ort der Entzündung.[2] Zudem verschleißt das Immunsystem u. a. wegen begrenztem Zellnachschub, was Infekte begünstigt und zu einer Fehlregulation des Immunsystems mit chronisch-latenten Entzündung mündet.[3] Damit diese Akut- und Spätfolgen von Infekten ausbleiben, ist es notwendig, Infekte im Keim zu ersticken, bevor eine Entzündung ausbricht bzw. eine anfängliche hartnäckig wird und Erreger ggf. persistieren. Folgende Strategien bieten sich dazu an.

Darmflora stärken

Im Darm natürlicherweise siedelnde Bakterien, genannt Darmflora, richten sich bereits gegen fremde Bakterien, indem diese zum Beispiel mit jenen um Nährstoffe konkurrieren. Auch sind sie an der Verdauung beteiligt und beeinflussen so die Abwehrkräfte regulierende Nährstoffversorgung, aber auch die Entgiftung durch Darmentleerung. Damit diese und andere positive Effekte für die Immunabwehr maximal entfaltet werden, sollte die Darmflora gestärkt werden. Hierzu bieten sich natürliche probiotische Nahrungsmittel wie Kefir an. Anderseits sollte die Gefährdung des Darmfloras wie durch Zucker oder glutenhaltige Lebensmittel unterbleiben.[4]

Vitamin D-Level anheben

Der Vitamin D-Spiegel korreliert eindeutig mit der der Infektionsgefahr. Das liegt u. a. an der Beteiligung dieses Hormons an der Reifung von Immunzellen, was Voraussetzung einer effizienten Immunreaktion ist. Entsprechend galten auch lange Zeit Sonnenbäder, die Vitamin D ankurbeln, als Mittel Nummer eins gegen die Infektionskrankheit Tuberkulose, bis andere Therapieformen entwickelt wurden. Ausgedehnte Sonnenbäder fördern bekanntlich Hautkrebs, weshalb sich stattdessen die Gabe von Vitamin D-Präparaten oder eine Vitamin D-reiche Ernährung anbietet. Auf moderate Sonnenexposition, am besten bevor Bräunung eintritt, braucht aber nicht verzichtet werden.

Erholung

Schlafmangel und permanenter Stress erhöhen die Infektanfälligkeit.[5] Auch wenn die Mechanismen nicht eindeutig geklärt sind, so sind die mangelnde Regeneration und das Zehren an körperlichen Reserven die plausiblen übergeordneten Gründe. Eine wichtige Rolle scheint das Stresshormon Cortisol zu spielen. Erholungsphasen und Meiden von chronischem Stress sind daher unabdingbar für ein intaktes Immunsystem. Deswegen gänzlich auf Stress zu verzichten, wäre aber fehl am Platz, weil erst dadurch eine Abhärtung bzw. Stressresistenz erreich werden kann, die vor weiterem Stress schützt.

Sport

In zahlreichen Studien konnte das Tuning des Immunsystem durch körperliche Anstrengung nachgewiesen werden.[6] Nicht nur verbessern dadurch manche Immunzellen ihre Funktionalität oder werden zur Vermehrung angeregt, auch findet eine bessere Zirkulation aller Immunzellen statt. Zugleich wird das Reparatur-Enzym Telomerase angeregt, das auch Immunzellen erhalten hilft, die durch Zellteilung verschleißen. Außerdem senkt Sport insgesamt oxidativen Stress, obgleich während des Sports dieser ansteigt. Hier kann wieder von einer Abhärtung gesprochen werden. Anderseits sollte chronische Erschöpfung vermieden werden.

Immunstärkende Ernährung

Ernährung ist abgesehen vom Nutzen für das Darmflora eine wesentliche Einflussgröße. Je nachdem, welche Nähr- bzw. Wirkstoffe der Körper letztlich aufnimmt, kommen diese den Immunzellen zu Gute (z. B. die phagozytosesteigernde Katzenkralle), können am Immunsystem beteiligte Gene aktiviert oder deaktiviert, und Entzündungen beeinflusst werden. Auch sind manche Lebensmittel unmittelbar antibakteriell (z. B Knoblauch, Kurkuma). In erster Linie sind Mangelerscheinungen und eine Fehlernährung (potentiell Zucker)[7] auszuschließen. Einer speziellen Diät zur Prävention bedarf es hingegen nicht, weil die vielgerühmte „Regenbogendiät“ durch das Zusammenwirken der Bestandteile den bestmöglichen Schutz garantiert.

Keine unnatürliche Immunmodulation

Das Immunsystem kann wie gezeigt gezielt gestärkt bzw. nutzbringend moduliert werden. Jedoch bedarf es keines Tunings über das erforderliche Maß hinaus. Das kann auf lange Sicht sogar kontraproduktiv sein, wenn z. B. durch stark immunmodulierende Substanzen eine übertriebene Immunantwort heraufbeschworen wird, was Autoimmunerkrankungen fördert. Fragwürdig ist auch eine denkbare gezielte Ankurbelung der Vermehrung von Immunzellen (z. B. durch übertriebenes Impfen), weil hierdurch der Zellnachschub für manche Immunzellen eher versiegt.[8] Das Stärken des Immunsystems ist insofern in erster Linie ein Beseitigen von Defiziten. Nur im Falle von bereits eingetretenen Infekten kommt eine massive temporäre Immunmodulation in Betracht.


Quellenangaben

[1] Z. B. das durch die eosinophilen Granulozyten produzierte eosinophile kationische Protein, vgl. Wikipedia

[2] Siehe Artikel zum Antioxidativen Schutzsystem.

[3] Während der Verschleiß als Immunoseneszenz bezeichnet wird, spricht man bei dessen Folgen vom Entzündungsaltern.

[4] Link

[5] Link

[6] Link

[7] Der durch Blutzuckerspitzen verursachte oxidative Stress ruft das Immunsystem mit einer unnützen Entzündungsreaktion auf den Plan ...

[8] Dies gilt z. B. für die T-Zellen. Deren Vorläuferzellen sind nicht beliebig reproduzierbar, während im Thymus gereifte adulte Zellen kaum teilbar sind und die bereits durch Infekte aktivierten trotz ihrer besseren Teilbarkeit irgendwann seneszent werden. Daneben fällt die Funktion Thymus mit der Zeit aus. Link
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