Warum Badminton die beste Anti-Aging-Sportart ist01.06.2014 | Beim Badminton gibt es etwas zum Jagen und Sammeln – kurzum, Badminton ist die beste Sportart für unsere Gene. Ein natürlich nicht von persönlichen Präferenzen gefärbter Standpunkt.Groß war der Hype um die Steinzeitdiät und ist noch nicht abgeflaut. Für die ganz konsequenten Anhänger ist mit dieser auch das Nachahmen der körperlichen Belastungsmuster unserer Steinzeitvorfahren automatisch eingeschlossen. Die Argumente sind durchaus auf ihrer Seite. Nach der nur etwas über 300 Generationen andauernden Anpassung auf den agrikulturellen Lebensstil seit der agrikulturellen Revolution vor rund 10.000 Jahren hat die Spezies Mensch nahezu gänzlich noch die genetische Ausstattung der Jäger und Sammler. Anpassungen wie das Herausbilden des Milchzucker spaltenden Enzyms sind letztlich verschwindend gering. Der eine jagd, der andere wird gejagt ... So ist es nicht verwunderlich, dass die agrikulturelle Diät vielen Menschen nicht bekommt. Allerlei Allergien aber auch Bluthochdruck und Diabetes entwickeln sich positiv beim Switch zur eher fleischlastigen Steinzeitdiät. Was für die Ernährung gilt, sollte doch wohl auch für die Bewegung zutreffen. Und in der Tat führt beispielsweise das von den Steinzeitsportlern favorisierte Hochintensive Training (HIT) zu deutlich verbesserter Fitness als dies bei herkömmlich propagierter moderaterer Dauerbelastung der Fall ist. Das Prinzip der eher seltenen hochintensiven Belastung dürfte auch bei der Mammutjagd vorherrschend gewesen sein, denn diese fand höchstens im Wochen- und keinesfalls im Tageszyklus statt. Verwandt damit ist das High Intensity Interval Training (HIIT), das auch im Badminton Anwendung findet. Um die Quelle zu zitieren, es handelt sich um Ausdauerübungen in Form von „extensiven und intensiven Intervallformen in verschiedenen Anordnungen und Ausprägungen“. Somit wäre die Brücke zum Badminton geschlagen. Die Nützlichkeit der Nachahmung steinzeitähnlicher Bewegungsmuster für die Ausdauer im Badminton ist dem Charakter des Badmintonspiels selbst zuzuschreiben. Badminton ist geprägt von kurzen hochintensiven Belastungsphasen, wie bei mehreren diagonales Sprints oder Jump-Smashs hintereinander. Das steinzeitliche Äquivalent ist das Erjagen und Niederringen der Beute. Speer und Steinschleuder ist sodann der Schläger und der gefiederte Ball ist das Objekt, hinter dem hergejagt wird. Der Lohn der Beute sind die gesammelten Punkte – schließlich sind wir auch Sammler. Eine gute Ausbeute wird schließlich mit der Anerkennung beim anderen Geschlecht gekrönt und sichert wie in der Steinzeit die Weitergabe der Gene. Kurzer Leerlauf zwischen den Ballwechseln oder bei weniger anstrengenden Drive-Duellen kommt den Verharrungsphasen bei der Jagd gleich. Freilich fehlt im Badminton während des reinen Spiels die ausgeprägte Kraftkomponente. Diese wird eher im Fitnessraum mit Gewichten trainiert. Hier bietet sich selbstredend die HIT-Form des Krafttrainings nach dem Motto „weniger (aber intensiver) ist mehr“ an. Besonders vorteilhaft beim Badminton ist des Weiteren die Vielseitigkeit der Bewegungen. Wohl keine andere Sportart belastet die verschiedensten Muskeln und Gelenke gleich häufig und intensiv. Abrupte Richtungswechsel, die vielen Schlagvarianten und das Lauern und sprunghafte Zuschnappen oder Abwehren werden unseren darauf konditionierten Genen vollends gerecht. Damit einhergehend werden die Balance, Koordination und Agilität auf stärkste gefördert. Hinzu tritt aufgrund des hohen Spieltempos die Schärfung der Sinneswahrnehmung, allen voran die Reaktionsfähigkeit durch ein aufmerksames Auge. Und da all dies dabei hilft, dem körperlichen Verfall auf möglichst vielen Ebenen gleichzeitig und im Einklang zu unseren Genen zu begegnen, ist Badminton nun einmal die beste Anti-Aging-Sportart. |
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