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Wachstumshormon

Der Januskopf unter den Anti-Aging-Mitteln

Alleine der Name verspricht Zell-Tuning und so gilt das Wachstumshormon vielen als die Wunderwaffe gegen das Altern schlechthin. Tierversuche zeigen jedoch einen lebensverlängernden Effekt, wenn die Wirkung des Wachstumshormons unterdrückt wird.

Unstrittig gehört das Wachstumshormon, das auch Somatotropin oder kurz hGH (Human Growth Hormone) genannt wird, zu den wichtigsten Hormonen im menschlichen Körper. Es ist vordergründig vor allem für das Längenwachstum verantwortlich und fördert den Muskel- und Knochenaufbau. Letztlich stimuliert es das Wachstum von praktisch allen Körperzellen, da diese mit entsprechenden Rezeptoren ausgestattet sind. Bemerkenswert ist die Aktivierung der Lipolyse, bei der Fettzellen gespalten und abgebaut werden.

HGH wird in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildet und zu 75 % im Schlaf freigesetzt. Während die hGH-Freisetzung in der Pubertät am höchsten ist, geht sie im Laufe des Lebens verstärkt zurück. Umgekehrt lassen sich mit zunehmendem Alter der Verlust der Muskelmasse, die Zunahme des Körperfettanteils und die Verminderung der Knochendichte auch bei körperlichem Training feststellen. Auf der Hand liegt da die Vermutung, dass dies dem niedrigeren hGH-Niveau verschuldet sei. Und tatsächlich konnte in Studien mit älteren Menschen eine signifikant positive Wirkung der hGH-Verabreichung für die genannten Kriterien nachgewiesen werden (s. www.kup.at/ kup/pdf/3870.pdf). Ist das Wachstumshormon deshalb nun ein exzellentes Anti-Aging-Mittel?

Auf zellularer Ebene wird hGH seinem guten Ruf scheinbar gerecht. Es gehört zu den Botenstoffen, welche das Telomerase-Enzym aktivieren (vgl. http://joe.endocrinology-journals.org). Dieses ist bei einigen Zellarten aktiv und maßgeblich an der Reparatur von den Chromosomenenden (Telomere) beteiligt, wodurch die Zelle eine höhere Lebensdauer und Teilungsfähigkeit hat. So korrelieren höhere hGH-Niveaus mit längeren Telomeren.[FN] Die Telomerase-Aktivierung ist aber ein zweischneidiges Schwert. Eine erhöhte Telomerase-Aktivität ist nämlich in Krebszellen anzutreffen, weshalb sich diese unbegrenzt teilen können. Eine Wachstumshormontherapie im Rahmen des Anti-Aging könnte nun mit guten Gründen als krebsförderlich abgelehnt werden. Allerdings kann damit die These nicht abgewiesen werden, dass für einen gesunden Organismus (ohne „schlafende“ Krebszellen) und bei Abwesenheit von karziogenen Auslösern die hGH-Gabe eine positive Wirkung haben könnte.

Eindeutiger und auf den ersten Blick vielleicht überraschend fallen zwei Studien mit Tierversuchen aus. Genetisch manipulierte Mäuse, bei denen die Rezeptoren für das Wachstumshormon ausgeschaltet sind, lebten deutlich länger als normale Artgenossen. (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/ pubmed/15536017?dopt=Abstract) Das gleiche gilt für Ratten. Interessanterweise lebten die Ratten noch länger, wenn sie zusätzlich kalorienreduziert ernährt wurden, aber auch länger als wenn sie nur auf Diät gesetzt wurden. (vgl. Lifespan extension by reduction of the growth hormone-insulin-like growth factor-1 axis: relation to caloric restriction; http://www.fasebj.org/cgi/reprint/02-0819fjev1.pdf)

Eine klare Antwort auf die Frage, ob eine hGH-Substitution im Rahmen des Anti-Aging vorteilhaft ist, kann nicht gegeben werden. Zu widersprüchlich ist der derzeitige Wissensstand in der Forschung, als dass eine Empfehlung abgegeben werden könnte.
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